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Dinçer Güçyeter und Elsa Koester beschließen die öffentlichen Lesungen

Elsa Koester, Chefredakteurin der Wochenzeitung „Der Freitag“, und der preisgekrönte Autor und Lyrik-Herausgeber Dinçer Güçyeter sind bei der letzten Doppellesung der Deutsch-Schweizer Literaturtage zu hören. Die Lesung beginnt am 27. September um 18.30 Uhr.

Rottweil – Den Auftakt macht Elsa Koester. Sie wurde 1984 als Tochter einer französischen Pied-noir mit tunesischer Kolonialgeschichte und eines norddeutschen Friesen mit US-amerikanischer Auswanderungsgeschichte in Berlin geboren, wo sie heute lebt. Sie ist politische Journalistin und Chefredakteurin der Wochenzeitung „Der Freitag“. Ihr erfolgreiches Romandebüt „Couscous mit Zimt“, 2020 erschienen, wurde inspiriert durch die neu entflammte Debatte über Kolonialismus, Identität und Heimat. 2024 erschien Elsa Koesters vielbeachteter, politischer Roman »Im Land der Wölfe«, den sie in Rottweil vorstellt. Angesiedelt im Wahlkampf einer fiktiven ostdeutschen Kleinstadt, wirbelt der Roman die politischen Perspektiven raffiniert durcheinander. Die Protagonistin Nona, die als Coach die Kandidatin der Zukunftsgrünen stärken soll, findet mehr Nähe und Verständnis bei einem von ganz rechts. „Elsa Koester erzählt, wie Faschismus heute entsteht. Ihr Buch ist ein Flirren, es reißt mit, saugt ein. Es erklärt dir nicht, warum du mitmachst. Es lässt dich fühlen. Das ist schmerzhaft und das ist nötig, um die Gefahr zu verstehen“, schreibt der Autor und Journalist Daniel Schulz.

Dinçer Güçyeter, der die Reihe der Lesungen am Samstag beendet, ist 1979 in Nettetal als Sohn türkischer Gastarbeiter geboren und aufgewachsen. Er arbeitete unter anderem als Werkzeugmechaniker und Gastronom. Seine Leidenschaft für Poesie ließ ihn 2011 den Elif Verlag für Lyrik gründen, den er lange als Gabelstaplerfahrer finanzierte. Sein 2021 erschienener Lyrikband „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“ erhielt den Peter-Huchel-Preis. Sein Debütroman „Unser Deutschlandmärchen“ wurde vielfach gefeiert und 2023 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgezeichnet. In dieser vielstimmigen Familiengeschichte erinnern sich Frauen mehrerer Generationen und ein in Deutschland geborener Sohn in poetischen, mythischen Bildern. In Monologen, Träumen und Chören erzählt Dinçer Güçyeter vom Schicksal türkischer Griechen und von anatolischen Wurzeln, beschreibt den schwierigen Neubeginn im fremden Land und das Aufwachsen als Nachkomme in Deutschland, die Kindheit zwischen zwei Kulturen und die Kollision der eigenen Wünsche mit den Traditionen und Erwartungen der Familie. 2024/25 wurde er mit dem renommierten Stadtschreiberstipendium von Bergen-Enkheim ausgezeichnet, das er im September an José F. A. Oliver übergeben konnte, der ebenfalls bei den Literaturtagen zu Gast ist.

INFO: Die Lesung mit Elsa Koester und Dincer Gücyeter beginnt um 18.30 Uhr in der Kunststiftung Erich Hauser. Veranstalter ist das Kulturamt der Stadt Rottweil, Tel. 0741/494-219, kultur@rottweil.de. Der Eintritt ist frei.




Pressemitteilung (pm)

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